Cobi 20071 Römisches Kriegsschiff

Ein römisches Kriegsschiff war Teil der Classis Romana, der Seestreitkräfte des Römischen Reiches, und spielte vor allem in der Zeit der Expansion und in den Punischen Kriegen gegen Karthago eine entscheidende Rolle. Die bekanntesten Typen waren Ruderkriegsschiffe wie die Trireme oder die größere Quinquereme.

Diese Schiffe waren lang, schmal und schnell, gebaut für Manövrierfähigkeit im Kampf. Der Hauptantrieb waren Ruderreihen – oft in mehreren Ebenen – ergänzt durch Segel für längere Überfahrten. An der Spitze befand sich ein Rammbock aus Bronze (rostrum), der unterhalb der Wasserlinie angebracht war und gegnerische Schiffe aufreißen konnte.

Da die Römer anfangs keine große maritime Tradition hatten, übernahmen sie viele Entwürfe von den Griechen und Karthagern. Eine römische Besonderheit war jedoch der Corvus, eine schwenkbare Enterbrücke mit Metallspitze, die beim Aufprall ins Deck des Feindes hakte. Dadurch konnten römische Legionäre in Nahkampfmanier entern – eine Taktik, die ihre Überlegenheit zu Land aufs Meer übertrug.

Neben den großen Kampfschiffen gab es leichtere Liburnen, schnelle und wendige Einheiten für Aufklärung, Küstenschutz und Piratenbekämpfung.

Römische Kriegsschiffe dienten nicht nur der Seeherrschaft im Mittelmeer, sondern auch dem Transport von Truppen, Versorgungsgütern und Nachrichten. In der Kaiserzeit sank ihre militärische Bedeutung etwas, da Rom lange unangefochtene Kontrolle über das Mare Nostrum hatte, doch sie blieben ein Symbol römischer Machtprojektion auf See.